K -News vom 15.12.2017

Stomabeutel: Zuverlässige Produktion sorgt für Lebensqualität


Der weltweite Markt für Inkontinenz- und Stomaprodukte belief sich im Jahr 2012 auf 11,5 Milliarden US Dollar. Dies veröffentlichte das amerikanische Marktforschungsunternehmen Grand View Research im Mai 2016. Doch ein Ende des Wachstums ist noch längst nicht in Sicht. Bis zum Jahr 2020 sollen die Zahlen sogar bei 17,2 Milliarden US Dollar liegen.  
 
Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt aufgrund besserer Lebensbedingungen zu. Damit erweitert sich die Risikogruppe für Darm- und Blasenerkrankungen, was wiederum einen steigenden Bedarf an Stoma- und Inkontinenzversorgung zur Folge hat. 

 
Die meisten Stomaoperationen erfolgen bei Menschen zwischen 60 und 70 Jahren als Folge von Krebserkrankungen. Doch selbst Säuglinge können durch angeborene Fehlbildungen auf diese Möglichkeit der medizinischen Versorgung angewiesen sein. Selbiges gilt für Kinder und Jugendliche mit chronischen Darmerkrankungen. 
 
Ganz gleich in welchem Alter sich Patienten mit der Stomaversorgung konfrontiert sehen, eines ist ihnen allen wichtig: sie soll zuverlässig, dicht, unauffällig und leicht zu handhaben sein; sie möchten Sport treiben, schwimmen, ihrer Arbeit nachgehen. Ziel der Industrie ist es dementsprechend, den Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität zu gewährleisten. 
 
 
Produkte mit hohen Anforderungen 
 
Moderne Stomabeutel bestehen aus extrem dünnem Material. Daher werden Polyolefinfolien mit einem zwei- bis vier-Schichtaufbau als Werkstoff gewählt. Die Patienten benötigen geschlossene oder offene Beutel, die sie durch einen Auslass entleeren können. Häufig sorgt ein integrierter Aktivkohlefilter dafür, dass es nicht zu Geruchsbelästigungen kommt. Ein Stecksystem verbindet den Beutel mit der Stomaversorgung der Patienten. Somit sind Dichtigkeit, Robustheit und Zuverlässigkeit unabdingbare Anforderungen an sämtliche Komponenten des Stomabeutels und damit an dessen Produktion. 
 
Das Thermokontakt-Schweißen ist bei der Herstellung der Stomabeutel das Verfahren der ersten Wahl. Marktführer bei Maschinen zur Produktion von Stomabeuteln ist die KIEFEL GmbH, Freilassing.  
 
Im ersten Schritt entsteht auf ihren TK Schweißanlagen der Serie KXT mit Hilfe des Thermokontaktschweißens aus mehrschichtiger Kunststofffolie der Stomabeutel. Die Folie wird bis an ihren Schmelzpunkt erhitzt und danach konturgenau unter Einsatz von Druck verpresst. Der Gestaltung der Naht sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt, sodass die Maschine in den nächsten Schritten nach dem gleichen Prinzip die verschiedenen Komponenten wie Anschlussflansche oder Filter mit dem Beutel hochdicht verbindet.  
 
Das Verfahren kommt immer dann zum Einsatz, wenn es um die automatisierte Herstellung hochdichter Behältnisse für Flüssigkeiten oder Gase geht. 
 
Die KXT erzeugt bis zu 2400 Beutel pro Stunde in unterschiedlichen Größen. Stecksysteme, Filter und Kunststoffdichtungen lassen sich auf einer Maschine in den einzelnen Schweißstationen sofort mit integrieren. Automatische Material- und Komponentenzuführung sind dabei genauso möglich wie halbautomatische Maschinen.  Schnelle Werkzeugwechsel garantieren den raschen Umstieg auf eine andere Beutelform. Das visuelle Überwachungssystem und die lückenlose Prozessdokumentation sorgen dafür, dass die Maschine fehlerhafte Produkte sofort erkennt und ausschleust. 
 
Nach einer Erhebung der Barmer GEK von September 2013 leben allein in Deutschland 160.000 Menschen mit einer Stomaversorgung. Für sie bedeutet die hohe Prozesssicherheit  bei der Herstellung der Beutel ein kleines Stück mehr Unbeschwertheit und Normalität in ihrem Leben. 
 
 
Die Marktentwicklung 
 
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Anzahl der über 60Jährigen weltweit von 901 Millionen im Jahr 2015 auf 1,4 Milliarden im Jahr 2030 steigen wird. Die häufigsten Darmkrebsoperationen verbunden mit einem Stoma treten zwischen 60 und 70 Jahren auf – einer der wesentlichen Faktoren für den zunehmenden Bedarf an Produkten der Stomaversorgung.  
 
2012 lag der Marktanteil der Stomabeutel bei 1,04 Milliarden US Dollar. Somit machten die Beutel alleine 37 Prozent des gesamten Marktes an Stomaprodukten aus. Davon wies der nordamerikanische Markt im Jahr 2012 mit 37 Prozent das größte Marktvolumen auf. Aber auch der asiatische Markt verzeichnet einen rasanten Zuwachs. Der Bedarf an Stomaprodukten in Japan, China und Indien nimmt dank der immer höheren Akzeptanz der Produkte bei der älteren Bevölkerung zu.  (Quelle: Grand View Research) 



Kiefel: KXT 72 Highliner 



Kiefel Thermokontaktschweißanlage KXT 72 Highliner für Stomabeutel



Verschiedene Stomabeutel 



Hintergrund:
Die KIEFEL GmbH entwickelt und produziert hochwertige Maschinen für die Verarbeitung von Kunststofffolien. Zu seinen Kunden zählen namhafte Hersteller aus der Automobil-, Medizintechnik-, Kühlschrank- und Verpackungsindustrie. Mit eigenen Vertriebs- und Service-Niederlassungen in den USA, Frankreich, den Niederlanden, Russland, China, Brasilien, Indonesien und Indien sowie Vertriebspartnern in über 60 Ländern ist Kiefel weltweit vertreten.  Zu Kiefel gehören der Automobilspezialist SWA mit Sitz in Tschechien, der niederländische Thermoform-Werkzeugbauer Bosch Sprang sowie die österreichische Mould & Matic Solutions, Lieferant für Werkzeuge und Automatisierungslösungen. Die KIEFEL GmbH ist Mitglied der Brückner-Gruppe, Siegsdorf, einem weltweit tätigen Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus für die Kunststoff- und Verpackungsindustrie mit rund 2.300 Mitarbeitern. Am Stammsitz in Freilassing beschäftigt Kiefel über 500 Mitarbeiter.


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