• Kooperation: Dieffenbacher und Arburg bündeln Kompetenzen
• Potenzial: neues Konzept für hybride Leichtbauteile
• Erfolg: MoPaHyb-Projekt als Initialzündung
Um neue Lösungsansätze für das Spritzpressen von Hybridbauteilen zu entwickeln, kooperieren zukünftig die beiden baden-württembergischen Familienunternehmen Dieffenbacher und Arburg. Sie bündeln damit ihre Kompetenzen in den Bereichen Pressensysteme und automatisierte Pressenanlagen sowie Spritzgießtechnik und bringen so die Vorteile aus beiden Welten zusammen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts MoPaHyb „Modulare Produktionsanlage für hochbelastbare Hybridbauteile“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert wurde, haben Arburg und Dieffenbacher zuletzt ihre erfolgreiche Zusammenarbeit unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit dem Fraunhofer ICT, Pfinztal, und neun weiteren Partnern wurde eine modulare Produktionsanlage für Hybridbauteile entwickelt und realisiert. Diese verbindet eine modulare Spritzeinheit der Größe 4.600 für das Faser-Direkt-Compoundieren (FDC) von Arburg mit einer am ICT vorhandenen, vertikal arbeitenden 3.600-Tonnen-Presse von Dieffenbacher. Damit können bisher nicht herstellbare Bauteildimensionen und -komplexitäten umgesetzt werden.
„Das Thema Leichtbau spielt bei Arburg eine wichtige Rolle“, betont Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb bei Arburg. „Wir haben verschiedene Verfahren und Lösungen im Programm, darunter auch das FDC-Verfahren. Dieses mit dem Spritzpressen zu kombinieren, ist ein zukunftsweisendes Konzept, um neue Leichtbau-Anwendungen zu ermöglichen.“ Manfred Reif, Leiter der Business Unit Composites bei Dieffenbacher, ergänzt: „Aufgrund der positiven Erfahrungen aus dem MoPaHyb-Projekt werden wir künftig die Dieffenbacher-Spritzpressen auch in Kombination mit einer FDC-Spritzeinheit von Arburg anbieten. Zusammen mit unserer UD-Tapelegeanlage Fiberforge und der Konsolidiereinheit Fibercon können wir unseren Kunden damit ein starkes Gesamtpaket zur Verfügung stellen.“
Neue Anwendungsbereiche erschließen
Insbesondere bei Bauteilen mit sehr dünnen Wandstärken bietet das Spritzpressen ein materialschonendes sowie effizientes Fertigungsverfahren. Geometrische Verstärkungen durch Rippenstrukturen sowie lokale oder vollflächige Verstärkungen durch den Einsatz von unidirektionalen Tapes bieten in Kombination mit faserverstärktem Hinterspritzen eine Vielzahl von neuen Anwendungsbereichen, speziell für Strukturanwendungen. Vorteil der Dieffenbacher-Presse als Schließeinheit ist, dass Verstärkungseinlagen einfach in das horizontal liegende Werkzeug eingelegt werden können.
Das Arburg-Spritzverfahren Faser-Direkt-Counpoundieren (FDC) bietet die Möglichkeit, Fasern direkt in die Kunststoffschmelze einzubringen. Faserlänge, Faseranteil und Materialkombination können individuell eingestellt und damit die Bauteileigenschaften gezielt beeinflusst werden.
Vorstellung auf der K 2019
Mit der Kombination Spritzpressen und FDC-Spritzgießen lassen sich hybride Bauteile sehr wirtschaftlich und flexibel herstellen. Auf der K 2019 in Düsseldorf vom 16. bis 23.10. präsentiert Dieffenbacher dieses Konzept in Halle 14, Stand A02.

Tolle Kombination: Die Spritzpresse von Dieffenbacher mit einer FDC-Spritzeinheit von Arburg. - Foto: Dieffenbacher
Hintergrund:
Das deutsche Familienunternehmen Arburg gehört weltweit zu den führenden Maschinenherstellern für die Kunststoffverarbeitung. Das Produktportfolio umfasst Allrounder-Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 125 und 6.500 kN, Freeformer für die industrielle additive Fertigung sowie Robot-Systeme, kunden- und branchenspezifische Turnkey-Lösungen und weitere Peripherie.
In der Kunststoffbranche ist Arburg Vorreiter bei den Themen Produktionseffizienz, Digitalisierung (Industrie 4.0) und Nachhaltigkeit. Alle digitalen Dienstleistungen sind im Kundenportal „arburgXworld“ gebündelt. Umweltschutz und schonender Umgang mit Ressourcen sind fest in der Unternehmensphilosophie verwurzelt. „arburgGREENworld“ fasst dabei alle diesbezüglichen Aspekte und Aktivitäten zusammen.
Zentrales Ziel von Arburg ist, dass die Kunden ihre Kunststoffprodukte vom Einzelteil bis zur Großserie in optimaler Qualität zu minimalen Stückkosten fertigen können. Zu den Zielgruppen zählen z. B. die Automobil- und Verpackungsindustrie, Kommunikations- und Unterhaltungs¬elektronik, Medizintechnik und der Bereich Weißwaren.
Eine erstklassige Kundenbetreuung vor Ort garantiert das internationale Vertriebs- und Servicenetzwerk: Arburg hat eigene Organisationen in 26 Ländern an 34 Standorten und ist zusammen mit Handelspartnern in über 100 Ländern vertreten. Produziert wird ausschließlich im deutschen Stammwerk in Loßburg. Von den insgesamt rund 3.000 Mitarbeitern sind rund 2.500 in Deutschland beschäftigt, weitere rund 500 in den weltweiten Arburg-Organisationen. Arburg ist dreifach zertifiziert nach ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umwelt) und ISO 50001 (Energie).
Dieffenbacher ist einer der fortschrittlichsten Hersteller von Pressensystemen und kompletten Produktionsanlagen für die Composites-Industrie. Wir verbinden erstklassiges Technologie-, Prozess- und Anwendungs-Know-how mit einem hohen Maß an Partnerschaftlichkeit. Wir nehmen stets die Businessperspektive unserer Kunden ein, um sie bei der Erreichung ihrer Unternehmensziele immer einen Schritt weiterzubringen.
Unsere Lösungen sorgen für eine verbesserte Profitabilität bei der Produktion von Leichtbauteilen. Von der Kleinserie bis zur Umsetzung großer Stückzahlen – unsere schlüsselfertigen Composite-Produktionsanlagen bieten genau die Flexibilität, die dieser dynamische Markt fordert. Wir besitzen die Systemkompetenz entlang der Fertigungskette – vom Material über die Formgebung bis zur Bauteilnachbearbeitung. So sind unsere Kunden für die Zukunft einfach besser aufgestellt.
Rund 1.700 Mitarbeiter an 16 Produktions-, Service- und Vertriebsstandorten stellen sicher, dass unsere Geschäftspartner immer in den Genuss lokaler wie globaler Expertise kommen. Als unabhängiges Familienunternehmen in der fünften Generation stehen wir seit über 145 Jahren für partnerschaftliche Zusammenarbeit und kontinuierlichen Fortschritt.
Kontakt: www.arburg.com
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